Zwölf Wildkatzen haben im NABU-Zentrum neues Zuhause gefunden


Zwölf Katzen haben in diesem Jahr bereits im NABU-Artenschutz-Zentrum in Leiferde ein Zuhause gefunden. Foto: NABU/Bärbel Rogoschik
Zwölf Katzen haben in diesem Jahr bereits im NABU-Artenschutz-Zentrum in Leiferde ein Zuhause gefunden. Foto: NABU/Bärbel Rogoschik

Leiferde. Bisher wurden in diesem Jahr im NABU-Artenschutzzentrum Leiferde zwölf Wildkatzen aufgenommen. „Diese Entwicklung ist erstaunlich“, berichtet Leiterin Bärbel Rogoschik in einer Pressemitteilung des NABU. „In den letzten Jahren haben wir regelmäßig junge oder verletzte Wildkatzen gepflegt aber nicht in dieser Größenordnung“.


Die Wildkatzen diesen Jahres stammen aus einem Dreieck, welches im Südwesten von Bodenfelde, im Nordwesten von Sarstedt und im Osten von Liebenburg begrenzt wird. Es sind allesamt Jungkatzen, die Leichteste mit 255 Gramm, die eine aufwändigen Pflege benötigte, andere die operiert werden mussten oder äußerst geschwächt waren. Bei fast allen Jungtieren konnte vermutet werden, dass dem Muttertier etwas passiert war, da der Zustand bedenklich war.

Auch für Wildkatzen gilt die Regel, ein vitales Jungtier auf keinen Fall der Natur und damit seiner Mutter zu entnehmen, sondern die Fundumstände abzuklären. Nur bei lebensbedrohlichen Situationen sollte ein Wildtier aus dem Lebensraum entfernt werden. Von den in diesem Jahr im NABU-Artenschutzzentrum gepflegten Wildkatzen konnten mittlerweile drei ausgewildert werden. Fünf werden dieses Jahr noch folgen und vier weitere können, auf Grund ihres Alters, erst im Frühjahr nächsten Jahres in die Freiheit entlassen werden. „Leider sind die Wildkatzen für die Besucher des Zentrums nicht zu sehen“, erklärt Bärbel Rogoschik, „da sie sich nicht an den Menschen gewöhnen sollen“.

Kosten als Herausforderung


Bei allen aufgefundenen Katzen gehört es zur standartmäßigen Vorgehensweise, das Erbgut untersuchen zu lassen, um festzustellen, ob es sich auch wirklich um echte Wildkatzen handelt. Zwar kann man rein äußerlich bestimmte Merkmale zur Identifizierung heranziehen, eine hundertprozentige Sicherheit bietet jedoch nur der Gentest.

„Die Kosten von der Aufzucht bis zur Auswilderung, von der tierärztlichen Betreuung, über die DNA-Untersuchung bis zu den immensen Futterkosten stellt uns vor eine enorme Herausforderung“, berichtet Rogoschik. „Alleine für die DNA-Untersuchungen sind in diesem Jahr schon 1.250 Euro angefallen, ganz zu schweigen von den Futterkosten, die sich auf über 200 Euro pro Monat pro Katze belaufen, denn der Appetit dieser Mäusejäger ist gewaltig. So verputzt jede Katze pro Tag mindestens 14 Mäuse“.


mehr News aus Gifhorn


Themen zu diesem Artikel


Tiere Katze