"Weltwassertag" soll Augenmerk auf Abwasser richten

von Eva Sorembik


Der diesjährige Weltwassertag steht unter dem Motto "Abwasser". Foto: Eva Sorembik
Der diesjährige Weltwassertag steht unter dem Motto "Abwasser". Foto: Eva Sorembik | Foto: Eva Sorembik

Gifhorn. Am 22. März findet der "Weltwassertag" statt, an dem sich auch Gifhorn beteiligt. In diesem Jahr steht er unter dem Motto „Abwasser“.


„Es wichtig ist, dass die Menschen sich Gedanken über den Umgang mit einer Ressource machen, die bei einem täglichen Gebrauch von zirka 120 Litern wohl den mengenmäßig größten Teil unseres Ressourcenumsatzes ausmachen dürfte“, betonte Landrat Dr. Andreas Ebel. In diesem Sinne wünscht er einen sauberen Start ins Frühjahr, sowohl für Ihre Terrasse, als auch für die Umwelt.

Abwasser ist in Deutschland im Wasserhaushaltsgesetz definiert als „das durch häuslichen, gewerblichen, landwirtschaftlichen oder sonstigen Gebrauch in seinen Eigenschaften veränderte Wasser“, sowie „das von Niederschlägen aus dem Bereich von bebauten oder befestigten Flächen gesammelt abfließende Wasser (Niederschlagswasser)“.

Augen auf beim Frühjahrsputz


Von dieser Definition ausgehend sollen die Besucher dafür sensibilisiert werden, auch einmal das Augenmerk auf Abwasser zu richten, das nicht aus den üblichen Quellen wie Toilettenspülung, Waschmaschine oder der Dusche stammt. In dieser Jahreszeit steht für viele Mitmenschen der große Frühjahrsputz an, insbesondere auch der der Außenanlagen. Die feuchte Witterung der vergangenen Monate hat vielerorts Zäune und Verkleidungen aus Holz, Gartenmöbel und Terrassen zu einem für Moose und Algen interessanten Siedlungsplatz werden lassen. Um diese zu entfernen wird gerne auf leistungsstarke Reinigungsmittel wie zum Beispiel Grünbelagentferner zurückgegriffen. Was vielen jedoch nicht bekannt sein dürfte, enthalten viele dieser Reiniger Inhaltsstoffe die sich im Abwasser und somit auch im weiteren Wasserkreislauf als problematisch erweisen. Einer dieser Inhaltsstoffe ist Benzalkoniumchlorid.

Im Falle einer Anwendung mit anschließender Versickerung der Waschsubstanz, wie es wohl bei der Terrassenreinigung leider der Regelfall sein dürfte, tötet Benzalkoniumchlorid bestimmungsgemäß eine Vielzahl von Bodenlebewesen und wird sich aufgrund der schlechten Abbaubarkeit auch im Grundwasser nachweisen lassen. Aus diesem Grundwasser wird, wenn auch erst Jahre oder Jahrzehnte nach der Versickerung, auch Trinkwasser gewonnen. Auch wenn die zu erwartenden Konzentrationen im Grundwasser eine akute Gefährdung ausschließen, sollte man sich Gedanken machen, ob man diese und andere Substanzen nur wegen ihrer guten und einfachen Wirksamkeit weiterhin so sorglos verwenden sollten. Im Falle des Grünbelags würde die gute alte Wurzelbürste und Natron/Backpulver den gleichen Effekt bringen, zugegebenermaßen mit ein wenig mehr Anstrengung.

Ausstellung im Kreishaus


Im Fachbereich 9.2 befindet sich seit letztem Jahr eine Dauerausstellung, die sich mit den verschiedenen Themenbereichen der Wasserwirtschaft beschäftigt. Die Ausstellung kann zu den normalen Öffnungszeiten der Kreisverwaltung besucht werden.


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