Schwere Vorwürfe bei Facebook: Polizeigewalt gegen Schwangere?

von Eva Sorembik


Was ist dran an den Vorwürfen? Nun ermittelt der zentrale Kriminaldienst. Symbolfoto: Anke Donner
Was ist dran an den Vorwürfen? Nun ermittelt der zentrale Kriminaldienst. Symbolfoto: Anke Donner

Gifhorn. Bei Facebook werden schwere Vorwürfe gegen die Gifhorner Polizei erhoben. Danach sollen gestern früh Polizisten eine im sechsten Monat schwangere Frau körperlich angegriffen haben.


Den Beamten wird in dem Facebook-Post vorgeworfen, die 19-jährige Frauins Gesicht geschlagen und auf den Boden gedrückt zu haben, während sie um Hilfe schrie. Dabei habe sie wiederholt die Beamten drauf hingewiesen, dass sie schwanger ist. "Der eine Polizist meinte zu ihr 'Halt deine Fresse'. Die Polizistin hatte kein Erbarmen mit der schwangeren Frau. Den Rettungskräften stockt der Atem. Des Weiteren wurde noch am Tatort versucht von vier Polizisten den Vorfall zu vertuschen", schreibt die Verfasserin des Posts weiter.

Den Facebook-Post finden Sie hier.

Das sagt die Polizei


regionalHeute.de hat bei der Polizei in Gifhorn nachgefragt und um eine Stellungnahme zu den Vorwürfen gebeten:

Christian Engel, Einsatzleiter der Polizei Gifhorn verwies zunächst auf eine heute zu dem Thema veröffentlichte Pressemitteilung. Darin heißt es zu dem Einsatz:
Am 10. Mai, gegen 08.20 Uhr, wurde eine Funkstreifenwagenbesatzung des Polizeikommissariates Meinersen zu einer Sachbeschädigung an einem Fahrrad in die Ortschaft Päse gerufen. Während der Sachverhaltsaufnahme mit der Geschädigten und dem anwesenden Täter durch die Beamten mischte sich die beim eigentlichen Vorfall unbeteiligte Freundin des Täters in das Geschehen ein. Dabei beleidigte und bespuckte sie die eingesetzten Beamten. Zusätzlich trat sie im weiteren Verlauf um sich. Es wurde ein Strafverfahren bezüglich Beleidigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und tätlicher Angriff auf Polizeivollzugsbeamte eingeleitet.

Dies sei alles, was nach bisherigen Kenntnisstand inhaltlich zumEinsatz gesagt werden könne, so Engel. Tatsache sei, dass es den Einsatz gegeben habe. Jetzt behaupte die Frau, von der Polizei verletzt worden zu sein. Es sei nunein entsprechendes Ermittlungsverfahren eröffnet worden. Gegen die Frau laufe nun ein Verfahren wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung.

Zentraler Kriminaldienst übernimmt


Von den Vorwürfen habe er bereits Kenntnis, so Engel. Schongestern hätte sich die betroffene Frau gegenüber der Polizei geäußert, dass sie bei dem Einsatz verletzt worden sei. "Das ganze werde jetzt von dem zentralen Kriminaldienst ermittelt", so der Polizeisprecher weiter. Die eingesetzten Beamten hätten entsprechende Berichte über den Einsatz geschrieben. Jetztsolldie Frauvernommen werden, um die Situation neu zu bewerten. Er habe diesbezüglich bereits mit der Staatsanwaltschaft Kontakt aufgenommen und diese über den Sachverhalt informiert.

"Wenn sich alle Beteiligten geäußert haben, oder zumindest die Chance dazu hatten, dann wird die Staatsanwaltschaft eine Bewertung abgeben, wonach entsprechend weiter ermittelt wird", so Engel abschließend.


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