Malteser beteiligen sich am Projekt Herzenswunsch-Krankenwagen


Letzte Wünsche erfüllen. Die  Malteser in Gifhorn beteiligen sich am Projekt Herzenswunsch-Krankenwagen. Foto: Malteser
Letzte Wünsche erfüllen. Die Malteser in Gifhorn beteiligen sich am Projekt Herzenswunsch-Krankenwagen. Foto: Malteser

Gifhorn. Noch einmal den Harz sehen, ein letzter Besuch am Meer? Im Rahmen des Malteser-Projektes „Herzenswunsch-Krankenwagen“ können die Malteser in Gifhorn nun todkranken Menschen diesen Wunsch erfüllen: Gut ausgebildete Sanitäter bringen die Patienten mit einem voll ausgerüsteten Krankentransportwagen an einen Ort ihrer Wahl. Dabei arbeiten die Malteser eng mit dem Palliativnetzwerk in Gifhorn und anderen Malteser-Gliederungen zusammen.


Drei speziell geschulte Ehrenamtliche stehen derzeit in Gifhorn für solche Fahrten bereit. Koordiniert werden sie vor Ort von Malteser Andreas Jaksch. Kommt eine Patientenanfrage aus dem Bereich des Palliativnetzwerks, stellen die Malteser, je nach körperlicher Verfassung des Patienten, einen Rettungswagen oder Krankentransportwagen zur Verfügung und sorgen für fachkundige Begleitung. Ist genügend Platz vorhanden, kann ein Angehöriger mitfahren.

Für den Dienst der Malteser zahlen der Patient sowie seine Begleitperson nichts. Etwa 100 Euro kann es kosten, einen schwerstkranken Menschen noch einmal nach Hause zu fahren. Für 420 Euro könnte man ein sterbenskrankes Kind zusammen mit seinen Eltern für einen Tag an die Ostsee fahren und etwa 1.500 Euro müsste man aufbringen, um einen Patienten nach Süddeutschland zu bringen, wo er noch einmal mit Verwandten Weihnachten oder ein anderes Fest feiern könnte. Um die Fahrt den Betroffenen kostenfrei anbieten zu können, sind die Malteser daher auf Spenden angewiesen.

Koordiniert wird dieser Dienst von dem Theologen Dr. Christoph Mock, Projektleiter in der Malteser-Diözesangeschäftsstelle Hannover. Mock klärt alle Rahmenbedingungen, hält Kontakt zu den behandelnden Ärzten und sorgt auch für die Ausbildung der ehrenamtlichen Malteser-Begleiter. „Wenn wir mit dem Herzenswunsch-Krankenwagen einem todkranken Patienten eine Herzensangelegenheit erfüllen können und er so vielleicht ein letztes Mal für ein paar Stunden aus seiner Wohnung herauskommt und etwas erlebt, was ihm persönlich wichtig ist, dann hat das Projekt seinen Zweck erfüllt“, sagt Mock.

Die Gifhorner Malteser sind mit diesem Angebot nicht allein. Auf dem Gebiet der Diözese Hildesheim engagiert sich der katholische Hilfsdienst auch in Braunschweig, Celle und Wolfsburg sowie Hannover, Hildesheim und Göttingen seit zwei Jahren mit insgesamt rund 80 Helfern für den Herzenswunsch-Krankenwagen. Niedersachsenweit sind es über 100 Ehrenamtliche an insgesamt zehn Standorten. Bislang haben die Malteser in der Diözese Hildesheim etwa 30 Fahrten durchgeführt und sich bei Bedarf gegenseitig unterstützt. Dr. Hans-Gert Pöttering, Präsident des Europaparlaments a.D. und ehemaliger Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung, hat die Schirmherrschaft über den Herzenswunsch-Kranken-wagen in Niedersachsen übernommen.


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