Letzte Bereiche des Voigtländer-Areals werden saniert

von Sandra Zecchino


Eine vollständige Beseitigung der Schadstoffe sei nicht möglich. Foto: Robert Braumann
Eine vollständige Beseitigung der Schadstoffe sei nicht möglich. Foto: Robert Braumann | Foto: Robert Braumann

Braunschweig. Voigtländer war ein bedeutendes Traditionsunternehmen der Fotoindustrie mit Sitz in Braunschweig – obwohl das Unternehmen 1982 aufgelöst wurde, hat die Stadt bis heute mit den Folgen zu kämpfen. Der Boden ist verunreinigt, doch nun sollen die letzten noch verbliebenen Bereiche saniert werden.


Das ehemalige Betriebsgelände liegt in einem Wasserschutzgebiet. Durch leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe sei der Boden und das Grundwasser verunreinigt, weshalb das Grundwasser nicht genutzt werde. Das geht aus einer Vorlage hervor, die den Braunschweiger Kommunalpolitikern aktuell vorliegt. Demnach liege keine Gefährdung von Menschen vor. Die Mitglieder des Kleingartenvereins "Im Holzmoore" seien darüber informiert, dass das Grundwasser dort nur eingeschränkt nutzbar sei.

Seit 1987 wird versucht, die Altlasten zu sanieren. Nachdem die ordnungsbehördliche Inanspruchnahme der Verursacher im Jahre 2002 nicht zuletzt aufgrund der Jahrzehnte zurückliegenden geschäftlichen Aktivitäten der Firmen als äußerst problematisch eingestuft wurde, wurden in drei öffentlich-rechtlichen Verträgen die ehemaligen Betreiber von Voigtländer gegen Zahlung von insgesamt einer Million Euro von der Haftung für die Altlast freigestellt, wird der juristische Hintergrund in der Vorlage beschrieben.

Der seinerzeit vereinnahmte Betrag wurde zielgerichtet zur Sanierung eingesetzt. Eine Rückstellung in Höhe von 596.000 Euro sei noch vorhanden.

Nach Verhandlungen zwischen dem heutigen Grundeigentümer und der Stadt Braunschweig soll jetzt die Verunreinigung im Bereich des SB-Markt-Geländes und ein im Norden des ehemaligen Voigtländergeländes gemeinsam saniert werden.

Damit seien die letzten noch verbliebenen Schadensherde der Voigtländer-Altlast saniert. Eine Gefährdung der menschlichen Gesundheit für die Zukunft könne damit sicher verhindert werden, so die Vorlage. Auch werde der Austrag von Schadstoffen mit dem Grundwasser gestoppt und dadurch langfristig der Schaden im Grundwasser verhindert. Eine vollständige Beseitigung der Schadstoffe sei jedoch nicht möglich, da sich diese ausgebreitet und auch unter Gebäuden unzugänglich in bindigen Bodenschichten angereichert hätten.

Die Kommunalpolitiker diskutieren aktuell über die vertraglichen Bedingungen für die Sanierung. Die Entscheidung wird im nächsten Verwaltungsausschuss getroffen.

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