Landkreis wappnet sich für Schweinepest


Damit sich die Hausschweine nicht anstecken, soll es den Wildschweinen an den Kragen gehen. Symbolfoto: Jan Weber
Damit sich die Hausschweine nicht anstecken, soll es den Wildschweinen an den Kragen gehen. Symbolfoto: Jan Weber | Foto: Jan Weber

Gifhorn. Die gefürchtete tödliche afrikanische Schweinepest bewegt sich von Osten auf Deutschland zu. Landkreis und Hegering wollen darauf mit stärkerer Bejagung von Wildschweinen reagieren, denn die Wirtschaftlichen Schäden unter Nutztieren durch die Krankheit könnten immens sein.


Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine Tierseuche, die durch ein Virus ausgelöst wird. Diese Krankheit, die sich innerhalb der Schwarzwildbestände verbreitet, aber auch Hausschweine betreffen kann, ist nicht oder nur schwierig zu kontrollieren. Es gibt keine Immunität bei den Tieren. Aktuell gibt es auch keinen Impfstoff. Erschwerend kommt hinzu, dass das ASP-Virus sehr widerstandsfähig ist und den Verwesungsprozess übersteht; es verbleibt somit wochenlang im Kadaver eines verendeten Tieres. Eine Übertragung zwischen Tieren und Menschen erfolgt nicht, sie ist daher für den Menschen ungefährlich.

Die Seuche ist oft tödlich


Auch wenn die ASP durch eine geringe Ansteckungsgefahr und niedrige Anzahl der infizierten Tiere im Bestand eine geringe natürliche Ausbreitungstendenz hat, ist es aber laut Expertenmeinung nur eine Frage der Zeit, wann die Seuche auch Niedersachsen und damit den Landkreis Gifhorn erreicht. Die Rate der Todesfälle unter den infizierten Tieren ist sehr hoch. Der Tod tritt nach Infektion innerhalb von fünf bis 13 Tagen ein.

Die wirtschaftlichen Schäden wären immens


Neben der natürlichen Ausbreitung besteht eine bedeutende potentielle Gefahr, dass durch Reisende aus dem Baltikum und Polen mitgebrachte und mit dem ASP-Virus kontaminierte Lebensmittel an Fernverkehrsstraßen entsorgt und so die heimischen Schwarzwildbestände infiziert werden.

Landrat Dr. Andreas Ebel macht deutlich: „Ein Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen hätte weitreichende Folgen. Angesichts der hohen wirtschaftlichen Schäden bei einem Seuchenausbruch, insbesondere für die Nutztierhaltung, gilt es auch im Landkreis Gifhorn mit vereinten Kräften den Ausbruch der Seuche zu vermeiden.“

Bereits im August 2017 gab es erste Informationen zur neuesten Seuchenentwicklung in Tschechien. Als erste Reaktion wurden auf verschiedenen Wegen die Hege- und Schwarzwildringleiter sowie die Gifhorner Jägerschaft durch das Veterinäramt des Landkreises informiert. Darüber hinaus erfolgte die Ausgabe von Tupfern für die Probenname von Fallwild an die Hegeringleiter.

Die Schwarzkittel müssen intensiv bejagt werden


Mehrere positive Wildschweinfunde in Warschau und Umgebung im November 2017 zeigen, dass weiterhin dringender Handlungsbedarf besteht. Herr Dr. Andreas Ebel, der Kreisjägermeister Jürgen-Hinrich Kohrs und Ernst-Dieter Meinecke als Vorsitzender der Jägerschaft betonen gemeinsam, dass als zentrale Maßnahme eine Bestandsreduzierung durch eine intensive Bejagung notwendig ist. Außerdem sind die Suche und die Probenentnahmen bei Fallwild geboten.


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