Kreisweites Bündnis gegen Massentierhaltung geschlossen


Am Samstag fand die Auftaktveranstaltung in Gifhorn statt. Foto: privat
Am Samstag fand die Auftaktveranstaltung in Gifhorn statt. Foto: privat

Gifhorn. Am Samstag trafen sich verschiedene Organisationen, Gruppen und Einzelpersonen, um ein landkreisweites Bündnis gegen Massentierhaltung/pro Grundwasser- und Naturschutz zu gründen. Das teilt das Bündnis in einer Pressemeldung mit.


Hintergrund seien einige Anträge landwirtschaftlicher Betriebe im Landkreis (unter anderem im Bereich Wittingen) ihre Unternehmen zu vergrößern und die rechtlichen Voraussetzungen für Massentierhaltung zu schaffen. Aus diesem Grunde habe man beschlossen, den Widerstand gegen die industrielle Massentierhaltung landkreisweit zu organisieren und am vergangenen Samstag zahlreiche regional und überregional tätigen Umwelt-, Natur- und Tierschutzorganisationen sowie alle interessierten Mitbürger zu einem ersten Koordinierungsgespräch nach Gifhorn eingeladen.

"Weitere Mastanlagen verhindern"


In der angeregten Diskussion seien die unterschiedlichen Sorgen und Herangehensweisen eingehend vorgestellt und diskutiert worden. Einig seien sich allen Anwesenden in dem Gedanken gewesen, dass es darum gehen müsse, Tier- und umweltschädliche Produktionsweisen grundsätzlich zu verhindern und sich dafür einzusetzen, den Naturschutz voranzubringen und dazu beizutragen, das Grundwasser zu schützen. Im Ergebnis dieses Auftakttreffens wurde vereinbart, künftig gemeinsam im Bündnis gegen Massentierhaltung/pro Grundwasser- und Naturschutz im Landkreis Gifhorn zusammen zu arbeiten.

Beim Bündnis dabei sind unter anderem Mitglieder vom BUND Gifhorn, NABU Gifhorn, der Kampagne gegen Tierfabriken, von FridaysForFuture Gifhorn, vom Netzwerk Bauernhöfe statt Agrarfabriken, der Initiative Contra Industriehuhn Wedemark (CIW) und viele engagierte Privatpersonen. Vorrangig solle es darum gehen Aktionen zu planen, die geeignet sind die Kommunalpolitik über die nachteiligen Folgen einer Massentierhaltung im Landkreis zu informieren und dafür zu gewinnen, verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen, die einen nachhaltigen Umwelt-, Tier-, und Gewässerschutz gewährleisten.

Unterstützung durch den LBU


Der Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (LBU) Niedersachsen begrüßt in einer Pressemitteilung die Gründung des kreisweiten Gifhorner Bündnisses gegen Massentierhaltung. Der LBU fordert die Stadt- und Gemeinderäte auf, ihre vom novellierten Baugesetzbuch geschaffenen Rechte zur Verhinderung kommunal- und regionsschädlicher Tierfabriken nun auch konsequent zu nutzen.

Die von der Landesregierung benannten „roten Gebiete“ mit hoher Nitratbelastung des Grundwassers (auch im Raum Ohrdorf/Wittingen) bestätigten diese Verantwortung kommunaler Entscheidungsgremien erneut mit großer Dringlichkeit. Jedes zuständige Ratsmitglied stehe in der Verantwortung, den zu befürchtenden Negativ-Ruf der Region als „Klein-Vechta-Cloppenburg“ mit tierwohl-verachtender Massentierhaltung mit einem klaren Votum endgültig zu verhindern.

"Gesundheitsschädliche Emissionen und antibiotika-resistente Keime"


Das forderten nicht nur Bürgerinnen und Bürger der Region, die sich berechtigte Sorgen wegen der nachweislich gesundheitsschädlichen Emissionen und antibiotika-resistenten Keime machten. Das liege auch im Interesse vieler Bäuerinnen und Bauern, denen durch die agrarindustriellen Immissions-Vorbelastungen ein zukünftiger Bau artgerechterer Ställe auf Dauer verhindert würde.


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