IG Metall ehrte rund 2500 Jubilare


Rund 2500 Mitglieder wurden für ihre langjährige Mitgliedschaft geehrt. Foto: IGM
Rund 2500 Mitglieder wurden für ihre langjährige Mitgliedschaft geehrt. Foto: IGM | Foto: IGM

Region. 2445 Metallerinnen und Metaller sind am Samstag, den 22. April, im Wolfsburger CongressPark für ihre langjährige Mitgliedschaft geehrt worden.


„Es ist eine gute Tradition, dass wir die Kolleginnen und Kollegen, die der IG Metall bereits seit Jahrzehnten verbunden sind, würdigen“, sagte Hartwig Erb, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg, in seiner Begrüßungsrede. „Bei vielen der heute zu ehrenden Jubilare war es der Beginn der eigenen Ausbildung, die den Anstoß zur Mitgliedschaft gab. Bei anderen war es der Konflikt um einen Tarifabschluss. Halten wir fest: Für eine Gewerkschaft kommt es darauf an, dass wir in der Lage sind, für unsere Ziele einzustehen und auch in den Streik zu treten. Und deshalb steht jeder und jede Einzelne unserer Jubilare höchstpersönlich für die Erfolge unserer IG Metall.“

22 Metaller wurden für 70 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Dazu zählen Marianne Streilein, Alfred Steiner, Hans Beckert, Erich Krischker, Horst Garska und Julius Keller aus Wolfsburg sowie Oswald Wagner aus Gifhorn. Weitere 166 Jubilarinnen und Jubilare wurden für 60 Jahre, 466 für 50 Jahre und 1.791 für 40 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Mehr als achthundert Gewerkschaftsmitglieder waren gekommen.

"In den zurückliegenden 70 Jahren ist nichts vom Himmel gefallen"


Peter-Jürgen Schneider, Finanzminister des Landes Niedersachsen und selbst seit über 50 Jahren Mitglied der IG Metall, ließ die verschiedenen Jahrzehnte Revue passieren: „Die Bundesrepublik Deutschland ist deshalb so stark und erfolgreich geworden, weil die soziale Marktwirtschaft die Menschen teilhaben ließ am wachsenden Wohlstand unseres Landes. In den zurückliegenden 70 Jahren ist ungeheuer viel erreicht worden für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie ihre Familien: Beim Einkommen, bei der sozialen Sicherung, bei der Arbeitszeit – aber nichts ist vom Himmel gefallen. Alles musste erarbeitet und auch erkämpft werden. Diese Leistung ist denen zu verdanken, die wir heute ehren.“

Schneider ging in seiner Festrede darüber hinaus auf den von der IG Metall geforderten Kurswechsel in der Verteilung zwischen Arm und Reich ein: „Wir haben den neoliberalen Märkten in den letzten Jahren zu viel Raum gegeben und sie die Regeln unseres Zusammenlebens prägen lassen. Wir haben es zugelassen, dass das Wettbewerbsprinzip auf alle Lebensbereiche und das Verhältnis untereinander übertragen wird. Die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich seit dem Mauerfall jedes Jahr ein Stück weiter. Die untere Hälfte der Haushalte in Deutschland verfügt praktisch über kein nennenswertes Vermögen, während auf das oberste Zehntel 60 Prozent des gesamten Privatvermögens entfallen. Die Menschen spüren, dass die Lasten für die Finanzierung unseres Gemeinwesens unfair verteilt sind. Die wachsende Ungleichheit gefährdet unser erfolgreiches Gesellschaftsmodell – und das dürfen wir nicht zulassen.“

Im Anschluss zeigten die A-cappella-Komödianten von „La Le Lou“ aus Hamburg das Beste aus 20 Jahren. Neben politischem Kabarett boten die Darsteller Show und Parodie, Pop und Klassik aus 12 verschiedenen Programmen. Ein musikalisches Instrument war nicht nötig, um den CongressPark zu rocken.


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