Helios Klinikum Gifhorn wird Partnerklinik des Netzwerks ProBeweis


Das Helios Klinikum Gifhorn ist als neue Partnerklinik des niedersachsenweiten Netzwerks ProBeweis eine wichtige Anlaufstelle für Opfer von häuslicher und/oder sexueller Gewalt in der Region. Lisa Berking (links) und Stefanie Hoyer (Zweite von rechts) vom Netzwerk ProBeweis, Christine Gehrmann (Zweite von links), Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, und Rainer Bödecker, Oberarzt in der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Foto: Helios Klinikum Gifhorn
Das Helios Klinikum Gifhorn ist als neue Partnerklinik des niedersachsenweiten Netzwerks ProBeweis eine wichtige Anlaufstelle für Opfer von häuslicher und/oder sexueller Gewalt in der Region. Lisa Berking (links) und Stefanie Hoyer (Zweite von rechts) vom Netzwerk ProBeweis, Christine Gehrmann (Zweite von links), Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, und Rainer Bödecker, Oberarzt in der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Foto: Helios Klinikum Gifhorn

Gifhorn. Das Helios Klinikum Gifhorn ist neue Partnerklinik des niedersachsenweiten Netzwerks ProBeweis – und ab sofort eine wichtige Anlaufstelle für Opfer von häuslicher und/oder sexueller Gewalt in der Region. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Klinikums hervor.


Viele Opfer von häuslicher Gewalt und Sexualstraftaten haben Hemmungen, sofort bei der Polizei Anzeige zu erstatten. Vor allem, wenn sich die Gewalt in der Partnerschaft, im Bekanntenkreis oder der Familien ereignet. Die Betroffenen befinden sich nicht selten in einer akuten Belastungssituation, leiden an psychischen und physischen Tatfolgen, schämen sich, machen sich Selbstvorwürfe – und scheuen den Weg zur Polizei. Aber: „Gerade in diesen Fällen ist für eine erfolgreiche Strafverfolgung eine zeitnahe Beweissicherung notwendig. Diese erfolgt leider häufig erst einige Zeit nach dem Ereignis“, sagt die Rechtsmedizinerin Stefanie Hoyer vom Netzwerk ProBeweis.

Deswegen ist nun eine zeitnahe Untersuchung im Helios Klinikum Gifhorn möglich. Die Ärzte dokumentieren die Verletzungen und sichern die Spuren der anonym bleibenden Frauen oder Männer. „Erst ins Klinikum, dann unter die Dusche“, sagt Rainer Bödecker, Oberarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Helios Klinikum Gifhorn. „Diese Reihenfolge ist notwendig für die rechtssichere Beweisaufnahme und ein späteres Strafverfahren“, betont Bödecker. Die Beweise werden drei Jahre lang aufbewahrt. Die Betroffenen können sich so auch erst später zur Anzeige entschließen. „Dieser Baustein in unserem Hilfesystem ist sehr wichtig für uns im Landkreis Gifhorn. Aus Opfersicht ist diese Art der Beweissicherung ein ganz wichtiger Bestandteil der Hilfe, weil Frauen unkompliziert die Beweise sichern lassen und sich später überlegen können, ob sie rechtliche Schritte einleiten“, so die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, Christine Gehrmann.

Sicherung von gerichtssicheren Beweisen


Ins Netzwerk ProBeweis können Kliniken aufgenommen werden, die über eine Chirurgie und eine Gynäkologie verfügen. Das Netzwerk ProBeweis steht unter der Leitung des Instituts für Rechtsmedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und gewährleistet eine frühzeitige Sicherung von gerichtssicheren Beweisen – unabhängig von einer Anzeige bei der Polizei. Das Helios Klinikum Gifhorn ist das 34. Mitglied des Netzwerks. Alle Anlaufstellen gehen bei der forensischen Untersuchung nach demselben Standard vor. Sie arbeiten mit einheitlichen, speziell hierfür entwickelten Dokumentationsbögen und Untersuchungskits.

Rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Helios Klinikums Gifhorn haben an der speziellen Schulung teilgenommen und gelernt, wie Beweise und Spuren gerichtsverwertbar gesichert werden können. „Diese Kooperation ist ein wichtiger Schritt, um Opfern von häuslicher und sexueller Gewalt zusätzliche Hilfe zu bieten. Der Weg in eine Frauenklinik ist oft leichter als der Gang zur Polizei. Daher sind wir dem Netzwerk ProBeweis sehr gerne beigetreten“, sagt Klinikgeschäftsführer Stefan Schad.


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