Grüne wollen mehr Raum für Insekten

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Die Grünen im Kreistag Gifhorn wollen, dass Daten gesammelt werden, aus denen abzulesen ist,  an welchen Stellen kommunale Wegeseitenränder durch landwirtschaftliche Nutzung verloren gegangen sind. Symbolfoto: Anke Donner
Die Grünen im Kreistag Gifhorn wollen, dass Daten gesammelt werden, aus denen abzulesen ist, an welchen Stellen kommunale Wegeseitenränder durch landwirtschaftliche Nutzung verloren gegangen sind. Symbolfoto: Anke Donner | Foto: Anke Donner

Gifhorn. Der Kreisausschuss für Umwelt, Bau, Energie und Regionalplanung soll sich am Mittwoch mit einem Antrag der Grünen-Kreistagsfraktion befassen. Diese fordert, dass die Landkreisverwaltung Informationen beschaffen soll, aus denen hervorgeht, wie viel Wegeseitenränder durch landwirtschaftliche Nutzung verloren gegangen sind.


Laut einer Ausführung des BUND Hannover handelt es sich bei den sogenannten Wegeseitenrändern um Rückzugsräume in der Agrarlandschaft für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Durch die zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft würden sie aber immer mehr unter Druck geraten. Vor allem entlang von Ackerflächen sei zu beobachten, dass die meist in der öffentlichen Hand befindlichen Wegränder teilweise umgepflügt werden.

Dieses Problem sehen die Grünen auch im Landkreis Gifhorn und erklären, dass in den letzten 25 Jahren die Zahl der Insekten massiv zurückgegangen sei. Das würde auch alle heimischen Bienenarten betreffen, deren Rückgang nicht nur ökologische, sondern auch erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen durch deren zurückgehende Bestäubungsleistung in der Landwirtschaft habe. Gesichert sei inzwischen, dass der drastische Rückgang vieler Insektenarten ursächlich für eine ebenfalls stark zurückgehende Vogelpopulation ist.

Vielfältig strukturierte Wegeseitenränder könnten neben Funktionen für die Naherholung und die Biotopvernetzung auch eine herausgehobene Rolle für die Artenvielfalt spielen. Viele Wegerandstreifen befinden sich im öffentlichen Eigentum, vor allem an Gemeindewegen. Nicht selten aber werden Randstreifen aber zusammen mit dem angrenzenden Flurstück landwirtschaftlich mitgenutzt und sind so im Laufe der letzten Jahrzehnte nach und nach verschwunden. Rechtlich sind eigentlich insbesondere die Gemeinden zum Handeln verpflichtet. Hierbei sollte der Landkreis sie unterstützen.

Gemeinsame Lösung entwickeln


Die Verwaltung soll nun beauftragt werden, mit Hilfe von Geoinformationssystemen und vorhandenen Datengrundlagen zu dokumentieren, an welchen Stellen kommunale Wegeseitenränder durch landwirtschaftliche Nutzung verloren gegangen sind und diese Information den kreisangehörigen Städten und Gemeinden zur Verfügung zu stellen. Die kreisangehörigen Kommunen sollen gebeten werden, diese Daten vor Ort zu überprüfen und möglichst gemeinsam mit den Landwirten Lösungen zu entwickeln, wie diese Flächen wieder für den Naturhaushalt und den Artenschutz reaktiviert werden können.

Der Umgang mit Geoinformationssystemen und den geeigneten Kataster- oder Feldblockdaten und Luftbildaufnahmen erfordere neben der notwendigen Soft- und Hardware auch gewisse Kenntnisse in der Datenverarbeitung. Auch wenn sich die meisten Wegeseitenränder an gemeindeeigenen Wegen befinden, sei es daher sinnvoll diese Arbeiten für das Kreisgebiet zentral zu erledigen und die Ergebnisse den kreisangehörigen Gemeinden zur Verfügung zu stellen, begründen die Grünen.


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