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Glockenpalast: "Von Abriss war nie die Rede"

von Sandra Zecchino


Wenn sich Firmen fänden, die Stipendien finanzieren, könnte Horst Wrobel seinen Traum noch realisieren. Fotos/Video: Sandra Zecchino

Gifhorn. Vor kurzem war in lokalen Medien zu lesen, dass der Erbauer des Glockenpalastes, Horst Wrobel, diesen abreißen wolle. Doch von einem Abriss sei nie die Rede gewesen, beton Wrobel regionalHeute.de gegenüber. Noch immer hofft er, seinen Traum, eine Begegnungsstätte für Künstler aus Ost- und Westeuropa zu schaffen, umzusetzen.


"Doch ich bin bald 84 Jahre alt, lange Zeit habe ich nicht mehr", erzählt Wrobel bei einem Rundgang durch die Räume des klosterähnlichen Baus. "Wenn es dieses Jahr nicht klappt, bleibt mir nichts anderes übrig, als das Gebäude zu verkaufen." Und dann könne er nicht mehr garantieren, dass alles so bliebe, wie es gerade sei. Nur aus diesem Grund habe er den Antrag auf Genehmigung zum Abbruch oder Teilabbruch des Glocken-Palastes gestellt. Er müsse im Notfall potentiellen Käufern ja mitteilen können, was erlaubt sei.

Aber noch hat er die Hoffnung nicht aufgegeben, schließlich sei das Gebäude für ihn etwas ganz besonderes: Ein Symbol für die Wiedervereinigung. Und wo solle dieses besser stehen als so nah an der ehemaligen Grenze, fragte Wrobel. Gleichzeitig wollte er einen Ort zur Verständigung zwischen Ost und West schaffen und war stolz, Michail Sergejewitsch Gorbatschow als Schirmherr gewinnen zu können.

Ideen nicht zerreden


Gorbatschow war auch am 19. September 1996 zur Grundsteinlegung nach Gifhorn gereist. Und in seiner Rede mahnte er, dass Ideen umgesetzt werden müssten: "Es ist an der Zeit, dass wir beginnen, die vorhandenen Projekte endlich zu verwirklichen, sonst besteht die Gefahr, diese phantastische Idee Europa, die den Menschen eine großartige Perspektive eröffnen kann, zu zerreden."

Doch die Umsetzung hat bis heute nicht vollständig funktioniert. Es seien immer wieder Künstler aus Osteuropa anwesend, die vor Ort arbeiten, ausstellen oder Vorträge und Lehrgänge gäben. Doch damit die Idee langfristig zum Leben erweckt werden kann, fehle einfach ein Stipendiensystem, mit denen die Künstler unterstützt werden würden.

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