Gesucht wird: Die am stärksten bedrohte Amphibienart Niedersachsens

Gartenbesitzer und Spaziergänger sind aufgerufen, nach der Wechselkröte Ausschau zu halten und diese gegebenenfalls dem NABU zu melden.

Wer hat sie gesehen, die Wechselkröte?
Wer hat sie gesehen, die Wechselkröte? | Foto: Lars Kaletta

Region. Die Wechselkröte (Bufotes viridis) ist eine der am stärksten gefährdeten Amphibienarten Deutschlands, auch in Niedersachsen gibt es einzig in den Landkreisen Helmstedt und Wolfenbüttel einige wenige Vorkommen. Die Ökologische NABU-Station Aller/Oker (ÖNSA) ruft erneut in einer Pressemitteilung zur Meldung von Beobachtungen auf.



Die Wechselkröte ist mit ihrer kontrastreichen, grünlichen Fleckenmusterung und ihren gelb-grünen Augen eine sehr charakteristische Amphibienart. Die ersten Wechselkröten wagen sich jetzt langsam aufgrund der steigenden Temperaturen aus ihren Winterquartieren, um an nahe gelegenen Gewässern auf Partnersuche zu gehen. Bis etwa Mitte Mai zieht sich die Fortpflanzungsperiode, wobei die Kröten vor allem in warm-feuchten Nächten aktiv sind und ihren charakteristischen, trillernden Ruf erklingen lassen.

Hier ist die Kröte zu finden


Die Art bevorzugt vegetationsarme, steppenartige Lebensräume mit vielen besonnten Kleingewässern. Ihre ursprünglichen Lebensräume, der dynamische Auenbereich von Flüssen und Bächen und karge Landschaftsbereiche, sind jedoch in der heutigen Kulturlandschaft kaum noch zu finden. Mittlerweile kommen die seltenen Kröten hauptsächlich in naturfernen Sekundärlebensräumen, wie Abbaugruben und Industrieflächen vor. Immer häufiger wird jedoch auch von Beobachtungen in Kleingärten und anderen siedlungsnahen Bereichen berichtet.

Die ÖNSA ruft im Rahmen des NABU-Projektes „Schaffung von Lebensräumen für die gefährdete Wechselkröte“ erneut Bürgerinnen und Bürger dazu auf, Beobachtungen von Wechselkröten zu melden. Hierbei sollten möglichst genaue Angaben zum Fundort gemacht werden, beispielsweise in Form von Koordinaten oder der Markierung auf einer Karte. Um die Meldungen zweifelsfrei bestätigen zu können, ist auch ein Foto des Tieres nötig. Dabei dürfen die Kröten als in Deutschland „streng geschützte“ Art aber in keinem Fall gestört werden.

Erfolg der Aktion im letzten Jahr


Haben Sie eine Wechselkröte gesehen? Dann melden Sie den Fund mit genauem Standort an E-Mail valentin.dienst@NABU-niedersachsen.de oder Telefon 01590 4537738. Für den Erhalt und Schutz der Wechselkröte sind genaue Informationen zu ihrer Verbreitung sehr nützlich. Bürgerinnen und Bürger können hierzu durch ihre Mithilfe einen entscheidenden Beitrag leisten: So konnte im letzten Jahr aufgrund einer Meldung aus der Bevölkerung ein bis dato unentdecktes Vorkommen der Wechselkröte nachgewiesen werden.

„Schaffung von Lebensräumen für die gefährdete Wechselkröte“ ist ein Projekt des NABU Niedersachsen e.V. unter der fachlichen Leitung der Ökologischen NABU-Station Aller/Oker (ÖNSA). Ziel des Projektes ist der langfristige Erhalt der niedersächsischen Populationen der Wechselkröte, sowie die Entwicklung eines Managementkonzeptes zum Schutz der Art.


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