erixx kämpft mit Verspätungen und Ausfällen in Gifhorn

von Bernd Dukiewitz


In Gifhorn kommen die erixx-Züge nicht immer pünktlich. Foto: Robert Braumann
In Gifhorn kommen die erixx-Züge nicht immer pünktlich. Foto: Robert Braumann | Foto: Robert Braumann

Gifhorn. Die erixx-Züge stehen auf Grund ihrer Verspätungen und Ausfälle stark in der Kritik. Das Problem ist der ZGB bereits bekannt und es besteht nach eigener Aussage noch "deutliches Potenzial nach oben".


Auf der RB 47 (Strecke Braunschweig –Gifhorn – Uelzen) gab es in 2016 zwei Spitzen bei den Zugausfällen: im Juli gab es 20 Ausfälle, hauptsächlich wegen fehlender Triebfahrzeugführer (sprich Personalmangel) und im Oktober 37 Ausfälle, hauptsächlich wegen Bauarbeiten an der Strecke. Hier wurde jeweils ein Bus-Ersatz-Verkehr eingerichtet.

"Die Betriebsqualität im DINSO 2, betrieben vom Eisenbahnverkehrsunternehmen erixx, hat sich im zurückliegenden Jahr zwar verbessert, weist aber immer noch keinen vollumfänglich befriedigenden Zustand auf. Während erixx das Problem fehlender Triebfahrzeugführer allmählich in den Griff zu bekommen scheint, waren nach Aussage des Unternehmens vor allem technische Störungen am Fahrzeug der Grund für Zugbildungsabweichungen und aufgetretene Zugausfälle", erklärt Gisela Noske von der Pressestelle der ZGB.

Im Januar 2017 sind vier Fahrten von Uelzen nach Braunschweig ausgefallen, Gründe waren Fahrzeugstörung beziehungsweise -mangel. Zusätzlich noch zwei weitere Fahrten von Uelzen nach Wieren. "Das bedeutet, dass im Januar sechs von rund 720 Fahrten auf der Linie RB 47 nicht durchgeführt worden sind", so Noske

Pünktlichkeit kann noch verbessert werden


"Die Pünktlichkeitsquote auf der RB 47 hat noch deutliches Potenzial nach oben und entspricht nicht den Anforderungen des Verkehrsvertrages. Während in Uelzen und Braunschweig die Pünktlichkeit vergleichsweise hoch ist, weil hier die Züge jeweils eingesetzt werden und abfahren, liegt die Pünktlichkeitsquote in Gifhorn (bis zu 5 Minuten Verspätungen) bei rund 80 Prozent", erklärt Noske. "Einer der Hauptgründe ist die mangelnde Flexibilität aufgrund der Eingleisigkeit der Strecke. Auftretende Verzögerungen tragen sich weiter, werden auch auf die Gegenrichtung übertragen und können in der Folge nur schwer abgebaut werden. Insofern besteht auf der Strecke vom Grundsatz her eine höhere Anfälligkeit für unvorhergesehene Vorfälle beziehungsweise Verzögerungen im Betriebsablauf".

Infolge der Netzverknüpfung mit der Strecke Braunschweig – Vienenburg – Goslar/Bad Harzburg besteht zudem die Gefahr, dass größere Einschränkungen/Verspätungen in diesem Bereich in den Abschnitt Braunschweig – Gifhorn – Uelzen übertragen werden. "Damit hatten zum Beispiel auch die Ausfälle beziehungsweise Verspätungen in der vergangenen Woche auf der RB 47 zu tun, als ein Güterzug zwischen Oker und Vienenburg liegengeblieben war und ein Busnotverkehr organisiert werden musste", erklärt Noske.

Im gesamten DINSO 2 lag die Pünktlichkeit (bis zu fünf Minuten Verspätung) knapp bei 90 Prozent, bei einer Verspätungstoleranz bis zu 15 Minuten bei über 98 Prozent.


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