Eklat nach AfD-Äußerungen: SPD-Fraktion verlässt Ratssaal

von Nick Wenkel


Am vergangenen Montag verließen Ratsmitglieder aus Protest den Raum. Symbolfoto: Alexander Panknin
Am vergangenen Montag verließen Ratsmitglieder aus Protest den Raum. Symbolfoto: Alexander Panknin

Gifhorn. Zu einem Eklat kam es in der Gifhorner Stadtratssitzung am vergangenen Montag. Nach Äußerungen der AfD zu einem Antrag der Verwaltung, der die Schaffung von neuen Kita-Plätzen und unter anderem auch die Neugründung einer muslimisch-christlichen Kindertagesstätte vorsah, verließen Mitglieder der SPD-Fraktion den Raum.


regionalHeute.de erkundigte sich bei der SPD. "Was war der Grund für das Verlassen des Raumes", fragten wir den SPD-Fraktionsvorsitzenden Ulrich Stenzel. „AfD-Ratsherr Stefan Marzischewski sprach im Zusammenhang mit der Neugründung einer muslimisch-christlichen Kita und den zur Zeit noch schleppenden Anmeldungszahlen davon, dass der Rat einem `multikulti Wahn´ bei der Projektierung erlegen sei. Solche diskriminierenden, abwertenden Äußerungen akzeptiert die SPD-Fraktion auch nur ansatzweise nicht und protestierte während des Redebeitrages auf diese Art", erklärt Stenzel auf Rückfrage unserer Online-Zeitung.„Übrigens: Ich gehöre dem Rat seit 26 Jahren an und habe es noch nicht erlebt, dass irgendein Ratsmitglied diese eindeutige Form des Protestes wählte", ergänzte der SPD-Fraktionsvorsitzende.

SPD leidet an „Realitätsverlust"


Die AfD-Fraktion nahm in einer Pressemitteilung mittlerweile Stellung zum Verlassen des Raumes der SPD. Fraktionsvorsitzender Stefan Marzischewski erklärt: „Dass der Fraktionsvorsitzende der SPD und weitere SPD Ratsherren die Wahrheit nicht hören wollten und aus dem Saal marschierten, zeigt den Realitätsverlust der SPD auch hier in Gifhorn.“


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