Dieselskandal: Israels Geheimdienst wusste früh Bescheid

von Bernd Dukiewitz


Die Vorwürfe werden immer schwerer gegen Piëch und Winterkorn. Klagt VW nun gegen beide? Foto: Magdalena Sydow
Die Vorwürfe werden immer schwerer gegen Piëch und Winterkorn. Klagt VW nun gegen beide? Foto: Magdalena Sydow | Foto: Magdalena Sydow

Wolfsburg/Gifhorn/Helmstedt. Die Luft für Ferdinand Piëch könnte nun noch dünner werden. Nachdem sich gestern VW deutlich von den Vorwürfen Piëchs distanziert hat, berichtet heute "Der Spiegel", dass der israelische Geheimdienst Piëch bereits früh über den Skandal informierte.


Der israelische Geheimdienst Schin Bet soll über ein Schreiben verfügt haben, demzufolge US-Behörden den damaligen VW-Chef Martin Winterkorn frühzeitig über den Betrug bei Abgaswerten in Kenntnis gesetzt haben.

Bei einem Treffen Ende Februar 2015 soll, nach Spiegel-Informationen, der ehemalige israelische Botschafter Avi Primor dem damaligen VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch ein entsprechendes Dokument gezeigt haben. Primor sei in Begleitung von zwei Mitarbeitern gewesen, die im Volkswagen-Konzern die Datensicherheit überprüfen sollten. Einer der beiden war der ehemalige Chef des Schin Bet, Juval Diskin. Ein ranghoher Mitarbeiter des VW-Konzerns bestätigte SPIEGEL ONLINE die Arbeit des Ex-Schin-Bet-Chefs für den Konzern.

Piëch hatte vor der Staatsanwaltschaft Braunschweig ausgesagt, dass er, nachdem er das Dokument gesehen hatte, Anfang März 2015 den damaligen VW-Chef Winterkorn auf das Schreiben angesprochen habe. Winterkorn solle ihm versichert haben, dass ein solches Schreiben aus den USA nicht existiere. Später habe er auch noch die Mitglieder des Aufsichtsratspräsidiums, den niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil (Lesen Sie mehr dazu hier), Bernd Osterloh, den ehemaligen IG-Metall-Chef Berthold Huber und Wolfgang Porsche informiert. Die vier sagen, dies treffe nicht zu.


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