Cyber-Sicherheit: Wolfenbütteler IT-Experte gibt Verhaltenstipps

von Frederick Becker


Symbolfoto: Alexander Panknin
Symbolfoto: Alexander Panknin | Foto: Arne Hattendorf Foto: Alexander Panknin/Tobias M. Eckrich

Region. Arne Hattendorf aus Wolfenbüttel befasst sich seit Jahren beruflich intensiv mit IT-Sicherheit. „Cyberkriminalität ist ein bisschen wie Taschendiebstahl“, meint er im Gespräch mit regionalHeute.de. Dennoch schätzt er die Gefahr für das öffentliche Leben als gering ein.


Unsere Redaktionhatte mit dem Computerexperten Kontakt aufgenommen, weil jüngst von einer Cyberattacke mittels der Schadsoftware „Wanna Cry” in 150 Ländern geschätzt 200.000 Rechner betroffen waren. Sogar auf Anzeigetafeln an deutschen Bahnhöfen war ein Fehlercode zu lesen.

Im Prinzip könne jeder Opfer werden. Aber es gebe Wege, das Risiko zu verringern, erklärt Hattendorf. So soll man den Anhang von Mails in schlechtem Englisch mit unbekanntem Absender auf keinen Fall öffnen. Sonst drohe die Gefahr, dass man unabsichtlich eine Schadsoftware auf dem Rechner installiere. Dann hätten die Internet-Gangster freie Bahn. Sie verschlüsselten oft die Daten auf dem Computer und verlangten ein Lösegeld für den Entschlüsselungscode. „Dabei geht es meist um Beträge zwischen 100 und 300 Euro“, erklärt der Experte. Eine moderne Anti-Viren-Software kann vor dieser Masche schützen.

Verschiedene Passwörter nutzen


Wenn man für jedes Online-Konto ein unterschiedliches Passwort benutzt, erhöht man die Sicherheit noch zusätzlich. „Ebay, Amazon und Google sind besonders gefährdete Schnittstellen”, meint Hattendorf. „Kreditkartennummern sind bares Geld wert“, sagt er. Allerdings stehe der Aufwand, sie zu beschaffen, in keinem Verhältnis zu dem Nutzen.

Die Gefahr, dass Bahnen, Bankautomaten und Krankenhäuser durch einen Angriff zum Erliegen kommen könnten, schätzt der Fachmann allerdings nicht allzu hoch ein. „Das öffentliche Leben lässt sich nicht einfach aufs Kreuz legen“, konstatiert Hattendorf. Allerdings solle auch der Staat dafür Sorge tragen, dass es Verbrechern nicht möglich ist, einfach an größere Datenmengen zu kommen und seine Institutionen entsprechend sichern.


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