Betrug: Neue Ermittlungen gegen Winterkorn

von Bernd Dukiewitz


Klaus Ziehe von der Staatsanwaltschaft Braunschweig sagt: "Es liegen ausreichend Hinweise vor um Ermittlungen gegen Prof. Dr. Winterkorn einzuleiten". Foto: Volkswagen/Magdalena Sydow
Klaus Ziehe von der Staatsanwaltschaft Braunschweig sagt: "Es liegen ausreichend Hinweise vor um Ermittlungen gegen Prof. Dr. Winterkorn einzuleiten". Foto: Volkswagen/Magdalena Sydow | Foto: VW, Magdalena Sydow

Braunschweig/Wolfsburg/Gifhorn. Das ist ein Paukenschlag: Nachdem sich der ehemalige VW-Chef Martin Winterkorn in Braunschweig bereits wegen Wertpapiermanipulationen im Visier der Justiz befindet, kommt nun noch eine Anklage wegen Betrug hinzu. regionalHeute.de hat außerdem Mitarbeiter von VW nach ihrer Meinung zu den neuen Erkenntnissen gefragt.


In dem bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig geführten Ermittlungsverfahren gegen verantwortliche Mitarbeiter der Volkswagen AG wegen der Manipulation von Abgaswerten bei Diesel- Fahrzeugen ist die Zahl der Beschuldigten aufgrund der bisherigen Ermittlungsergebnisse von bisher 21 auf nunmehr 37 Personen ausgeweitet worden.

Unter Ihnen befindet sich auch der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Volkswagen AG, Prof. Dr. Martin Winterkorn wegen des gegen ihn und alle anderen Beschuldigten bestehenden Anfangsverdachts des Betruges und der strafbaren Werbung nach dem Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb. Aufgrund der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen in Braunschweig, insbesondere Erkenntnissen dort geführter Vernehmungen von Zeugen und Beschuldigten sowie der Auswertung beschlagnahmter Dateien haben sich zureichende tatsächliche Anhaltspunkte dafür ergeben, dass der genannte Beschuldigte früher als von ihm öffentlich behauptet Kenntnis von der manipulierenden Software und deren Wirkung gehabt haben könnte.

Klaus Ziehe, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig erklärt, dass es Hinweise darauf gäbe, das Winterkorn früher als von ihm selber angegeben von den Manipulationen gewusst hätte:

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Gebäude in Wolfsburg, Gifhorn und Braunschweig durchsucht


Im Zuge dieser Erweiterung der Beschuldigtenzahl sind in dieser Woche insgesamt 28 Objekte mit Schwerpunkt im Bereich Wolfsburg/Gifhorn/ Braunschweig durchsucht worden. An den Durchsuchungen von Privat- und Diensträumen nahmen teilweise auch sachbearbeitende Staatsanwälte teil. Den Durchsuchungen liegen Beschlüsse des Amtsgerichts Braunschweig zugrunde, die überwiegend Ende letzten Jahres erwirkt worden waren. "Wir haben ausreichend Hinweise durch Zeugenbefragungen, die diese Schritte legitimieren", erklärt Ziehe. Der Pressesprecher ist zuversichtlich, dass die Durchsuchungen Erfolge bringen:

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"Wir tun was"


Der Pressesprecher betont, dass es sich bei dem Verfahren um eigene Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Braunschweig handelt und nicht um Informationen die durch die USA übermittelt wurden:

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Die anderen 37 Beschuldigten seien, so Ziehe, "keine Personen der Zeitgeschichte". Deswegen würde über deren Identität auch keine weitere Auskunft gegeben. Ein Termin für Winterkorns Befragung stehe aktuell noch nicht fest.

Ergebnisse der Durchsuchungsmaßnahmen können derzeit nicht mitgeteilt werden. Die Auswertung sichergestellten Materials wird voraussichtlich mehrere Wochen in Anspruch nehmen.

Das sagen die VW-Arbeiter:




Video: aktuell24 (BM)


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