Ärzte klären über Vorsorge und Therapie am Herzen auf


Große Resonanz: Mehr als 70 Besucher waren beim ersten Herztag in der HELIOS Klinik Wittingen (im Bild Chefarzt Dr. med. Michael Liebetrau).
Große Resonanz: Mehr als 70 Besucher waren beim ersten Herztag in der HELIOS Klinik Wittingen (im Bild Chefarzt Dr. med. Michael Liebetrau).

Wolfsburg. Die HELIOS Klinik Wittingen lud zum ersten Mal zum Herztag ein. Ärzte der Inneren Medizin sprachen über Ursachen sowie Vorsorge- und Therapiemöglichkeiten bei Erkrankungen des Herzens.


Dr. med. Michael Liebetrau, Chefarzt der Inneren Medizin in der HELIOS Klinik Wittingen, zeigte sich in seiner Begrüßung begeistert über die großartige Resonanz: Das breitgefächerte Vortragsprogramm lockte mehr als 70 interessierte Gäste in die Klinik.

Anschließend erläuterte Dr. Liebetrau, welche Ursachen zu einer Erkrankung des Herzens führen können. Darunter sind Faktoren, die nicht beeinflussbar sind, wie etwa ein genetisch erhöhtes Risiko oder das Geschlecht. So haben Männer ein etwas höheres Risiko als Frauen. Doch auch Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht und Rauchen üben schädlichen Einfluss auf das Herzkreislaufsystem aus. Hier aber kann der Betroffene etwas tun. „Die gute Nachricht ist: In dem Moment, in dem Sie mit dem Rauchen aufhören, schreitet eine Schädigung des Herzens nicht weiter fort. Es lohnt sich also immer, aufzuhören“, sagte Dr. Liebetrau.

Bluthochdruck und Diabetes sind gefährlich


Eine „stille Gefahr“ für das Herz sind hingegen Bluthochdruck und Diabetes. Beide Erkrankungen werden oft erst viel zu spät festgestellt. Wenn dann unvermittelt Symptome wie stechender Schmerz im Herz und ein Engegefühl im Brustbereich erlebt werden, kann dies auf eine koronare Herzerkrankung hindeuten. Aber, so betonte Dr. Liebetrau: „Schwere Symptome können auch auf einen Herzinfarkt hinweisen. Besser einmal mehr den Notarzt rufen, als einmal zu wenig!“

Im Anschluss referierte Dr. med. Stefan Rossa, Leitender Oberarzt der Medizinischen Klinik I im HELIOS Klinikum Gifhorn, über Invasive Diagnostik und Interventionelle Behandlungsstrategien bei koronarer Herzerkrankung. Die Herzkranzgefäße der Patienten können das Herz, aufgrund von Engstellen oder Verschlüssen, nicht mehr ausreichend mit Blut versorgen. Im schlimmsten Fall kann die Krankheit zum Herzinfarkt führen. Dann ist der Zeitfaktor entscheidend: Kommt der Patient rechtzeitig ins Krankenhaus, können Medikamente verabreicht und das Blutgerinnsel in den Gefäßen, das den Infarkt verursacht hat, gelöst werden. Dies wird heutzutage in der Regel mit einem Stent durchgeführt – eine Art Stütze für das Gefäß, die sich selbstständig anpasst und einen erneuten Verschluss des Gefäßes langfristig verhindert.

Ziel sei es, im Sinn des Patienten, eine Bypass-OP zu umgehen. Zur Veranschaulichung zeigte Dr. Rossa Videos von Röntgenaufnahmen, die betroffene Koronargefäße vor und nach einer Stent-Implantation zeigten: „Das Einsetzen eines Stents führt nicht nur zu einer besseren Durchblutung, sondern verjüngt das Gefäß regelrecht.“ Die Wiedereröffnung auch von chronisch verschlossenen Herzkranzgefäßen durch Stents erhöhe die Lebensqualität wie auch die Lebenserwartung des Patienten erheblich. Dr. Rossa berichtete, dass mit dieser Methode im HELIOS Klinikum Gifhorn in mehr als 80 % der Fälle verschlossene Gefäße erfolgreich geöffnet werden können – ein „außerordentlicher Erfolg des Herzkatheterlabors in Gifhorn“.

Abnehmen und weniger Alkohol helfen


Auch Patienten der HELIOS Klinik Wittingen profitieren von der Expertise der Ärzte des Herzkatheterlabors: Wird das Herz-Notfalltelefon angewählt, steht ein Expertenteam innerhalb von weniger als dreißig Minuten am OP-Tisch bereit. Die Kooperation der beiden Kliniken in diesem Bereich beruhe auf einer „engen Zusammenarbeit und einer extrem guten Abstimmung“, erklärte Dr. Liebetrau.

Abschließend gab Dr. Liebetrau noch einige konkrete Tipps für Patienten, die von einer koronaren Herzkrankheit betroffen sind. Therapiemaßnahmen, die in jedem Falle durchgeführt werden sollten, sind die Normalisierung des Gewichts, Einschränkung des Alkoholkonsums, gesunde Ernährung (viel Obst und Gemüse) und Erhöhung der körperlichen Aktivität. Dr. Liebetrau zeigte sich verständnisvoll: „Der berühmte innere Schweinehund muss überwunden werden. Versuchen Sie, ihren Lebensstil bewusst zu ändern. Eine aktive Lebensführung hält Sie fit, senkt Ihr Cholesterin und normalisiert Ihr Körpergewicht.“

Im Anschluss an die Vorträge nahmen sich die Redner Zeit, um Fragen aus dem Plenum zu beantworten. Dr. Osman Mersinli, Klinikgeschäftsführer der HELIOS Klinik Wittingen, zog ein positives Fazit: „Ich freue mich, dass der Herztag in unserer Klinik so guten Anklang gefunden hat. Ein großer Dank an die Referenten.“ Auch Dr. Rossa betonte die Wichtigkeit des Herztages: „Wir könnten alle mal in diese Situation kommen oder haben Angehörige, die von einer Herzkrankheit betroffen sind. Dann ist es schön, wenn man etwas darüber weiß.“ Dr. Liebetrau pflichtete seinem Kollegen bei: „Aufklärung ist im Bereich Herzerkrankungen besonders wichtig. Nur wenn Patienten und Ärzte an einem Strang ziehen, kann eine Therapie erfolgreich sein.“

Haben Sie weitere Fragen rund um das Herz?
Kontakt:
Dr. med. Michael Liebetrau
Chefarzt Innere Medizin
HELIOS Klinik Wittingen

Tel.: 05831 22-462
Mail: michael.liebetrau@helios-kliniken.de




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